Im Oparno Tal fließt das lebende Wasser. Getestet.

Was ist wertvoller als Gold und Salz? Um diese Frage zu beantworten und das Geheimnis des Leben spendenden Schatzes zu entdecken, der auf den ersten Blick noch alltäglicher als Salz wirkt, kamen nach Oparno Vorschulkinder vom Lesní klub und SchülerInnen von der Grundschule Jurta in Děčín–Nebočady für ein dreitägiges Programm über Wasser.

Das Ziel der Lektorin Andrea Reisshauer war, die TeilnehmerInnen mit Fauna und Flora im Bach und seiner Umgebung vertraut zu machen, die Wasserqualität mit allen Sinnen kennenzulernen und zu untersuchen, wie die Lebewesen zusammenprosperieren und wie ihr Leben auch die unbelebten Teile der Natur beeinflussen. Mithilfe von Experimenten, die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Wassers anzunähern.

Wenn wir mit der Wasseruntersuchung beginnen, werden mindestens unsere Hände nass. Das Wasser kältet unsere Hände, ist glatt, bevor wir sie aufrühren, wogt wie dursichtiges Glas über Steine und singt dabei. Grüne Algen sind vielleicht wie Haare der Wasserfrau und der Fisch erzählt ihr die Geschichten vom anderen Ufer. Das sind die ersten Eindrücke, wenn man am Bach sitzt. Bei näherer Untersuchung sieht man kleinere Lebewesen, die man mit der Lupe beobachtet und danach bekommen alle nach einem Schlüssel ihren richtigen Namen. Wir erfahren, dass im Wasser das Leben nicht nur von Menschen, sondern auch zum Beispiel von zukünftigen Insektenfliegern beginnt. Es war eine nette Überraschung, dass wir solche Lebewesen fanden, die die Sauberkeit des Wassers nachweisen.

Wenn nur diese Feststellung lange dauerte. Stellen wir uns vor, wie der Bach das Wasser aus der weiten Umgebung sammelt und durch das lange Tal bis zur Elbe fließt, es ist also ziemlich einfach das Wasser zu verunreinigen und die Folgen betreffen dann die ganze Reihe von Lebewesen und Pflanzen, für die der Bach ihr Heim ist. Wir sprechen mit den TeilnehmerInnen darüber, wovon das Wasser verunreinigt wird, wie man es verhindern kann und wie man das Wasser wieder reinigen kann.

Mit allen Sinnen überprüfen wir das Stichwort, das sagt: Wasser ist eine klare, farblose Flüssigkeit, geschmacks- und geruchsneutral. Dazu dienen verschiedene Flaschen mit unterschiedlichen Mineralwässern und mit Leitungswasser. Wir stellen fest, dass einige Zusätze im Wasser unschädlich, sogar nützlich und heilbringend sind. Wir untersuchen die Farbe, den Geruch und vor allem den Geschmack von Mineralwässern und vergleichen dies mit dem Leitungswasser. Manchmal ist das Gesunde nicht gerade lecker.

Die Demonstration der Wasserkraft und ihrer Nutzung ist am Ort des Programms – in der Mühle – anschaulich anwesend. Das Mühlrad dreht sich und wir können uns vorstellen, wie sich in der Mühlanlage dank der Wasserkraft das Getreide mahlt. Bei den Wasserspielen, draußen bei der Mühle, können wir die Wasserbewegung im geraden und gedrehten Gefluder beobachten, wir können das Wasser mit der Sperre anhalten und dann die Räder gründlich andrehen.

Was haben die TeilnehmerInnen während des Programms gelernt? Dass wir alle vom Wasser abhängig sind, dass seine Sauberkeit absolut grundsätzlich für unsere Gesundheit ist und dass wir seine Qualität jeden Tag mit unseren Entscheidungen beeinflussen können: „Ich werde rücksichtsvoll zum Wasser und sparsam damit sein.“

Und ein Rätsel von den SchülerInnen am Ende: Was hat Wasser auf Tschechisch und auf Deutsch gemeinsam?

Das Programm ist im Rahmen des Projektes Ad Fontes entstanden und wurde von unserem Partner Umweltzentrum Dresden vorbereitet.